Mulatu Astatke

Grandseigneur des Ethio-Jazz

Mulatu Astatke

Stand: 25.08.2021, 14:13 Uhr

Erster afrikanischer Student in Berklee, Erfinder des Ethio-Jazz, Netzwerker zwischen Addis und Amerika, Fusionist von Afro- und Latin-Sound, Professor in Harvard, Soundtracker für Jim Jarmusch - der äthiopische Gigant ist einer der vielseitigsten Musiker Afrikas.

Der Mann aus Jimma im Westen Äthiopiens kommt Mitte der 1950er nach Großbritannien, um Luftfahrtingenieur zu werden. Doch stattdessen studiert er am Trinity College Musik, jamt in den Clubs von Soho. Am Berklee College in Boston legt er die Grundlagen für seinen Ethio-Jazz, in dem die Fünftonskalen seiner Heimat auf das westliche Tonsystem, auf Latin und Soul treffen.

In der Heimat revolutioniert er damit die Musikszene, muss sich unter Diktator Mengistu aber als Dozent über Wasser halten. Seine Wiederentdeckung kommt im neuen Jahrtausend: Nachdem Regisseur Jarmusch seinen Streifen "Broken Flowers" mit Astatkes Klängen unterlegt, sampeln ihn Kayne West und Damian Marley und mit den Heliocentrics aus London und dem Either/Orchestra aus Boston bekommt der Grandseigneur plötzlich ganz neue Begleitbands.

Diskografie:

  • Mulatu Of Ethiopia (1972, Worthy Records)
  • Ethio Jazz (1974, Amha Records)
  • Plays Ethio-Jazz (1989, Poljazz)
  • Assiyo Bellema (1994, Walia Music)
  • Memories (2000, Nahom Records)
  • Echos Of Ethiopia (2002, Ethiopan Airlines)
  • Ethio Jazz Vol. 1 (2006, Azmari)
  • Mulatu Steps Ahead (2010, Strut)
  • Sketches Of Ethiopia (2013, Jazz Village)
  • Cradle Of Humanity (2016, BJX)
  • To Know Without Knowing (2019, BJX)