Fußball-Jubel in Münster Kneipe

Letzter Spieltag in der Bundesliga: Jubel in Münster, Trauer in Köln

Stand: 18.05.2024, 16:32 Uhr

Geschafft - Preußen Münster kehrt nach 33 Jahren in die 2. Bundesliga zurück. Köln seinen Relegationsplatz verpasst - das war's mit der ersten Liga. Dortmund verabschiedete Marco Reus. So emotional war der letzte Spieltag in NRW.

Kein Halten mehr nach dem Schlusspfiff - die Münster-Fans stürmten zu Tausenden auf den Rasen. Alle wollten das Team anfassen und feiern. Das sind Momente, die die Preußen-Münster-Anhänger wohl nie vergessen werden. Am späten Nachmittag zogen dann etwa 3.000 Fans in einem Pulk vom Stadion aus nach Münster in die Innenstadt - wo viele das Spiel in Kneipen verfolgt hatten. Vermutlich wird es eine lange Party-Nacht. Preußen Münster kehrt nach 33 Jahren in die 2. Bundesliga zurück. Die Adlerträger machten den Aufstieg am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen die SpVgg Unterhaching perfekt. Ein beachtlicher Erfolg - Münster war erst im vorigen Jahr aus der Regionalliga in die 3. Liga aufgestiegen.

Köln steigt ab Abstieg

Die Spieler des 1. FC Köln sanken zu Boden, im Block der mitgereisten Fans herrschte völlige Stille. Der 1. FC Köln muss nach seiner Niederlage beim 1. FC Heidenheim zum siebten Mal den bitteren Gang in die 2. Fußball-Bundesliga antreten. Der Schmerz darüber war allen Beteiligten anzumerken. "Wir sind Kölner und ihr nicht", skandierten die enttäuschten Anhänger wütend, als sich die Spieler 20 Meter von ihnen entfernt aufstellten.

"Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich will nicht ausfallend werden, aber in der ersten Halbzeit haben wir es uns komplett kaputt gemacht", sagte Torhüter Marvin Schwäbe in einem TV-Interview: "Wir müssen jetzt sehen, wer den Weg mitgeht und wer nicht." Ähnlich reagierte Mark Uth: "Wir haben in der ersten Halbzeit keinen einzigen Zweikampf geführt. Das geht einfach nicht." Während die Kölner trauerten, jubelten die Heidenheimer.

Der FC hätte sich - wenn er durch die Ergebnisse vier Tore gutmacht hätte - im Spiel gegen den 1. FC Heidenheim noch in die Relegation retten können - und das aber auch nur dann, wenn Union Berlin gegen den SC Freiburg verloren hätte. Beide Fälle sind nicht eingetreten.

Leverkusen will die "perfekte Bundesliga-Saison" schaffen

Bayer 04 spielte am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison im heimischen Stadion gegen den FC Augsburg. Dass Bayer Leverkusen die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte perfekt gemacht hat, steht schon länger fest. Für Leverkusen geht’s heute aber um was anderes. Bis zur "perfekten Bundesliga-Saison" fehlt Leverkusen schließlich nur noch ein Schritt. Es sei ein "sehr wichtiges, sehr spezielles Spiel", sagte Trainer Xabi Alonso. Und Abwehrchef Jonathan Tah meinte: "Das ist eine Extra-Motivation. Wir haben das nicht erwartet, aber jetzt wollen wir das auch schaffen." Als erstes Team überhaupt könnte Bayer eine Bundesliga-Saison ungeschlagen bleiben

Bayer Leverkusens offizielle Meisterfeier findet erst am 26. Mai statt - der Verein darf noch auf das Triple hoffen. Nach dem heutigen Spiel wollen die Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Marc Lenz und Steffen Merkel, der Mannschaft aber schon mal die Meisterschale überreichen – dann ist sicher nicht nur im Stadion Party, sondern auch drumherum.

RW Essen verpasst Platz vier

Rot-Weiss Essen hat am letzten Spieltag der 3. Liga den vierten Tabellenplatz verpasst. Auch ein Dreierpack von Stürmer Vonic reichte den Essenern beim Spiel in Lübeck nicht zu einem Sieg. RWE trennte sich mit einem 3:3 (2:2) vom VfB Lübeck und beendet die Drittliga-Saison als Tabellensiebter. Weil zeitgleich Konkurrent Dynamo Dresden den MSV Duisburg besiegte, hätte Essen auch bei einem eigenen Sieg den vierten Tabellenplatz verpasst.

Der vierte Tabellenplatz in der 3. Liga berechtigt zur Teilnahme am DFB-Pokal. RWE hat aber noch die Chance, durch einen Sieg im Niederrheinpokal in den DFB-Pokal einzuziehen. Das Endspiel gegen RW Oberhausen wird am 25. Mai im Stadion an der Hafenstraße ausgetragen.

Dortmund: Abschied von Marco Reus

427 Pflichtspiele hat Marco Reus in zwölf Jahren bei Borussia Dortmund absolviert - und nun steht sein großes Finale an. Heute wird der 34-Jährige mit großem Tamtam im eigenen Stadion verabschiedet. Am 30. Juni läuft sein Vertrag in Dortmund aus. Dass dieser nicht verlängert wird, hatten Reus und der Verein vor einigen Wochen bekannt gegeben. Und nun folgt sein letztes Spiel in Dortmund, Darmstadt 98 ist der Gegner.