Rafah: Erste Ausländer verlassen Gazastreifen | sv

00:33 Min. Verfügbar bis 01.11.2025

Krieg im Nahen Osten: Ausländer und Verletzte verlassen Gazastreifen

Stand: 01.11.2023, 12:16 Uhr

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober hat eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass den Gazastreifen Richtung Ägypten verlassen. Auch Deutsche sind dabei.

Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte der Nachrichtenagentur dpa die Einreise von 285 Personen. Reuters berichtete unter Berufung auf mehrere ägyptische und eine palästinensische Quelle bereits von mindestens 320 Ausländern, die die Grenze überquerten. Darunter sind nach Angaben des Auswärtigen Amts auch Deutsche.

"Nach intensiven Bemühungen konnte ein Team unserer Botschaft Kairo soeben die ersten ausgereisten Deutschen am Grenzübergang in Rafah in Empfang nehmen", teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch im Onlinedienst X, vormals Twitter, mit. Es handele sich dabei um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen. 

Auswärtiges Amt arbeitet an Ausreise verbliebener Deutsche

Berlin arbeite "mit Hochdruck weiter an der Ausreise der verbliebenen Deutschen in Gaza", erklärte das Auswärtige Amt weiter. Auch Deutschlands Bemühungen um die von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten deutschen Geiseln gingen "intensiv weiter". "Wir arbeiten zudem an der Aufstockung der dringend benötigten Hilfslieferungen für die Menschen in Gaza."

Zudem sollen die ersten von rund 90 schwer verletzten Palästinensern aus dem Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten gebracht worden sein. Für sie wird im Norden der Halbinsel Sinai ein Feldlazarett errichtet. Die Verletzten seien in Krankenwagen über die Grenze gebracht worden, hieß es.

Katar soll vermittelt haben

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters kam der Deal zur Evakuierung durch Vermittlung Katars zustande und wurde von Ägypten, Israel und der radikalislamischen Hamas vereinbart. Demnach sind damit andere Fragen wie die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten rund 240 Geiseln oder eine Waffenruhe nicht darin einbezogen.

Hoffen auf Sicherheit - erste Ausländer dürfen Gaza verlassen

WDR Studios NRW 01.11.2023 02:31 Min. Verfügbar bis 08.11.2025 WDR Online


Die Entscheidung für die Aufnahme von Verletzten aus dem Gazastreifen fiel Stunden nach einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens, bei dem nach Angaben Israels und des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums mindestens 50 Menschen getötet und 150 verletzt worden waren.

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