Erster Stolperstein für einen Homosexuellen in Hagen Lokalzeit aus Dortmund 17.05.2024 02:29 Min. Verfügbar bis 17.05.2026 WDR Von Catherine Jaspard

Erster Stolperstein für einen Homosexuellen in Hagen

Stand: 17.05.2024, 16:24 Uhr

Am internationalen Tag gegen Homophobie wurde am Freitag an den verfolgten Alexander Schlüter aus Hagen gedacht.

Von Rike Ullrich

Es sind viele Menschen in den Stadtteil Hagen-Haspe zur Enneper Straße 38 gekommen, um an Alexander Schlüter zu gedenken. Sein Stolperstein wird an seinem Wohnort verlegt, wo Alexander Schlüter von den Nationalsozialisten verhaftet wurde. Es ist der erste Stolperstein in Hagen, der für einen Homosexuellen verlegt wird.

Angehörige sind mit dabei

Urenkel Marius Bause steht vor dem Hauseingang, wo sein Urgroßvater bis zu seiner Verhaftung gewohnt hat. | Bildquelle: Rike Ullrich / WDR

Für Marius Bause ist heute ein besonderer Tag. Er ist der Urenkel von Alexander Schlüter. Seine Oma war die Tochter von Alexander Schlüter. "Wir sind ganz überwältigt, wie viele heute gekommen sind", sagt Marius Bause. "Es freut mich, dass unsere Familiengeschichte so aufgearbeitet werden konnte."

Verfolgung von Alexander Schlüter

1939 wird Alexander Schlüter wegen homosexueller Kontakte zu 2 Jahren Haft verurteilt. Danach wird er 1941 in das KZ Sachsenhausen gebracht. Hier wird Alexander Schlüter noch im selben Jahr mit nur 38 Jahren ermordet.

Erster Stolperstein für einen Homosexuellen WDR Studios NRW 17.05.2024 00:43 Min. Verfügbar bis 17.05.2026 WDR Online

Engagement für verfolgte Homosexuelle

Seit 2006 engagiert sich Jürgen Wenke aus Bochum dafür, dass die Verfolgung von Homosexuellen im Nationalsozialismus sichtbar werden. Er arbeitet immer wieder ihre Geschichte auf und initiiert, dass Stolpersteine verlegt werden. In Zusammenarbeit mit dem Hagener Geschichtsverein und Marius Bause wurde jetzt der Stolperstein für Alexander Schlüter eingesetzt. "Wir wollen auch damit erreichen, dass so etwas nie wieder passiert", sagt Marius Bause.

Unsere Quellen:

  • Hagener Geschichtsverein
  • Marius Bause
  • WDR-Reporterin vor Ort

Über dieses Thema berichtet der WDR in der Lokalzeit aus Dortmund am 17.05.2024.