Eine junge Frau mit Kippa nimmt an einer Demonstration teil.

Düsseldorfer Erklärung gegen Antisemitismus unterzeichnet

Stand: 03.05.2024, 15:34 Uhr

Vertreter der Lehrerverbände und Landeselternkonferenz in NRW haben in Düsseldorf eine gemeinsame Erklärung gegen Antisemitismus unterzeichnet. Darin bekennen sie ihre Solidarität mit allen von Antisemitismus Betroffenen.

"Als in Schule Tätige und Engagierte sind wir alle schockiert über die Ereignisse der letzten Monate", heißt es zu Beginn der am Freitag in Düsseldorf veröffentlichten "Düsseldorfer Erklärung". Und weiter: "Wir bekunden unsere Solidarität mit allen von Antisemitismus Betroffenen. Wir bekennen uns zu der Aufgabe, jeglicher Diskriminierung und Aggression sowie insbesondere dem Antisemitismus über Bildung und Aufklärung in den Schulen entschieden und dauerhaft entgegenzuwirken."

Das Papier wurde den Angaben zufolge bei einem Treffen auf Einladung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und der "Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit - Beratung bei Rassismus und Antisemitismus" (SABRA) verabschiedet. Anlass war der diesjährige Jom Hashoa, der Tag des Gedenkens an die Opfer der Shoa, der in diesem Jahr auf den 6. Mai fällt.

GEW: "Gemeinsam gegen Antisemitismus aufstehen"

Ayla Celik, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) NRW

Çelik: "Thema gewinnt stark an Dramatik"

"Der Kampf gegen Antisemitismus ist nicht erst seit dem Angriff der Hamas auf Israel wieder ein Thema auf den Schulhöfen. Das Thema war leider nie verschwunden, gewinnt nun aber stark an Dramatik", betonte Ayla Çelik, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) NRW.

"Gemeinsam müssen alle am Schulleben Beteiligten gegen Antisemitismus aufstehen und Kinder und Jugendlichen jenseits von subjektiven Zuschreibungen und einfachen Lösungen die Möglichkeit geben, sich im geschützten schulischen Raum mit komplexen Themenlagen zu befassen", so Çelik weiter.

Unterzeichnet von neun Verbänden

Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, begrüßte die Düsseldorfer Erklärung: "Jüdische Kinder und Jugendliche müssen sich fragen, ob sie ihre jüdische Identität in der Schule noch zeigen können, weil sie Angst vor Übergriffen haben." Die Düsseldorfer Erklärung wäre ein klares Zeichen der Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde.

Unterzeichnet wurde die Erklärung von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), vom Verband Lehrer NRW, vom Philologenverband NRW, der Schutzgemeinschaft angestellter Lehrerinnen und Lehrer in NRW, der Vereinigung der KorrekturfachlehrerInnen, dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW, dem Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen in NRW und der Landeselternkonferenz NRW.

Über dieses Thema berichten wir am Freitag auch in den Hörfunknachrichten.